Auch in diesem Jahr war es das lange Wochenende über Fronleichnam, das Schülerinnen und Schüler der Ursulinenschulen nutzten, um begleitet von den Schulseelsorgern und Lehrern an den internationalen Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen.

Wer nach Taizé kommt, ist eingeladen, im gemeinsamen Gebet und Gesang, in Stille, im persönlichen Nachdenken und Gesprächen mit anderen, nach Gemeinschaft mit Gott zu suchen. Ein Aufenthalt in Taizé kann helfen, Abstand zu gewinnen vom Alltag, ganz verschiedene Menschen kennenzulernen und über ein Engagement in Kirche und Gesellschaft nachzudenken.

www.taize.com

 

Was Taize mit uns gemacht hat

Immer noch sehr verklatscht, aber entspannt sitzen wir am Montagmittag zusammen und versuchen verzweifelt zu verstehen und zu erklären, was Taize mit uns gemacht hat. Nach einer Hinfahrt am Mittwoch, deren 12 Stunden sich in gewohnter Weise in die Länge zogen, haben wir unser Gepäck noch ziemlich hektisch stehen gelassen.

Nach einer kurzen Einführung in die für uns alle freiwilligen Angebote und Essenszeiten und spätestens nach unserem ersten Abendessen in der Gemeinschaft von Taize endete mit dem ersten Abendgebet alles, was einer Klassenfahrt ähnlich käme. Beim Anstimmen des ersten Liedes wurde schnell deutlich, wie sehr sich alle Anwesenden auf die Zeit einlassen würden und dass ein Gebet in Taize weder im Ablauf noch in seiner Atmosphäre mit unseren Erfahrungen aus der Kirche vergleichbar ist.

Die Ruhe, die jedes einzelne der Lieder Taizes – in welcher Sprache wir es auch sangen – ausstrahlt, bestimmte für uns die gesamten drei Tage des Aufenthalts und wird uns hoffentlich noch lange durch den Schulalltag tragen.
Taize überzeugt mit einer jungen und internationalen Gemeinschaft, die jeden von uns willkommen geheißen, aufgenommen und Teil von ihr hat werden lassen. Die Offenheit und Herzlichkeit untereinander, unabhängig von Nationalität oder Äußerlichkeiten, schaffen ein friedliches Klima, das sich in jeder Gesprächsrunde, beim gemeinsamen Singen mit dem Reinigungstrupp, dem wir zugeteilt waren, und während der Mahlzeiten wiederfinden lässt.
Gegessen wurde viermal täglich, sodass eine zusätzliche Versorgung höchstens in Form von Wasser nötig wurde, wovon 1,5 Liter am Kiosk der Gemeinschaft für 20ct zu kaufen waren. Da alle Produkte dort zum Selbstkostenpreis vertrieben werden, verhält es sich mit anderen Snacks und Kleinigkeiten ähnlich.

Das starke Gemeinschaftsgefühl führt auch zu großem Vertrauen: Zu Beginn der Fahrt war uns noch ein wenig mulmig beim Zurücklassen des Gepäcks in den nicht-abschließbaren Zimmern der Baracken, doch die Berichte unserer ehemaligen Schüler, die Taize schon viele Jahre besuchen, bestätigten sich auch für uns und es gab keinerlei Zwischenfälle. Vor einer Woche wunderten wir uns über die diversen Taizekreuze an den Hälsen, Knöcheln und Handgelenken der besagten Stammgäste Taizes, die eine Art Fankultur entwickelt haben, doch schließlich sitzen wir hier beisammen, weil es auch uns dazu drängt, das Gefühl der Gemeinschaft von Taize weiterzugeben.

Wer sie erlebt hat, bekommt eine andere Sicht darauf, wie sehr die Religion und die Religiosität auch fernab der Institution Kirche, Jugendliche und junge Erwachsene in unserer Generation berühren und bewegen, doch vor allem erhält man dort eine Lehre über das Leben im hier und jetzt, im Frieden mit sich und seinen Mitmenschen, von der einem vielleicht erst beim Formulieren eines solchen Artikels bewusst wird, wie tief christlich sie eigentlich ist. (Lea Hurek und Aaron Maas (Q1))

 

Marie Mesche ( R9a) hat es so erlebt:

Bevor wir unsere Reise nach Taizé antraten, wusste ich nicht allzu viel darüber. Ich kam durch eine Freundin dazu mitzufahren, da sie mir erzählte wie beeindruckend und unglaublich Taizé sei. Sie erzählte außerdem, dass die Gebete dort einfach nur schön und ergreifend wären. Ich konnte mir das zuerst nicht vorstellen, aber ich wurde schon am ersten Tag in Taizé davon überzeugt, dass sie mit allem Recht hatte.

Als wir in Taizé ankamen, merkte man sofort, dass alle dort sehr freundlich und offen sind. Egal wie man aussieht oder welche Sprache man spricht - in Taizé sind alle gleich und werden freundlich behandelt, so dass jeder sich wohlfühlen kann. Und das ist etwas, was jeden von uns sehr berührt und beeindruckt hat.

Der erste Gottesdienst, den wir miterlebten war das Abendgebet. Es war unbeschreiblich. Es waren so viele Leute da und die Lieder, die gesungen wurden, waren so schön, es kam einfach alles zusammen und hat einen echt umgehauen. Es ist vielleicht schwer zu glauben, ich denke, das muss man selbst erlebt haben.

Nach dem Frühstück gab es jeden Morgen eine Bibeleinführung, wo wir in Gruppen Texte aus der Bibel besprachen. Danach unterhielten wir uns in kleinen Gruppen über den Glauben und unsere Erfahrungen im Alltag z.B. in der Schule. Dann kam das Mittagsgebet und das Mittagessen.

Nachmittags haben wir mit unseren Gruppen einige Aufgaben erledigt, da jeder in Taizé mit anpackt, so dass sich alle dort wohl fühlen können. Abends gab es nach dem Essen ein Abendgebet und danach konnte man zum Oyak, dem Kiosk, gehen und mit allen zusammen singen, was wirklich atemberaubend war.

Taizé, das waren für mich die sehr besondere Atmosphäre, die schönen Gebete, die Menschen, die berührenden Gebete und Bibeltexte. Es war ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde und ich kann nur jedem raten wenigstens einmal mitzufahren.

 

 

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