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Warum bist Du in die Ukraine gegangen? Wie vielen Menschen hast Du geholfen? Wie sah Dein Tagesablauf aus? Das waren nur einige der Fragen, die die Schülerinnen und Schüler des Religions-Kurses der Q2 dem Sanitäter Ruben stellten.

Dieser hatte sich in der Ukraine als freiwilliger Helfer im Kriegsgebiet engagiert, bis er nach einer Verwundung wieder zurück nach Deutschland kam und nun über im Unterricht über seine Erfahrungen berichtete.

Dazu hatte er Bilder mitgebracht, die die Situation in der Ukraine verdeutlichen, wie etwa überflutete Städte nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms oder zerstörte Häuser nach einem Raketenangriff. Dabei sei es für ihn „besonders schwierig“ gewesen, wenn aus den Trümmern nur noch tote Menschen geborgen werden konnten. Ein Metallteil, das vormals zu einem Geschoss gehörte hatte Ruben in diesem Zusammenhang zur Ansicht mitgebracht. Für einige Schüler war es „ein komisches Gefühl ein Stück Metall in den Händen zu halten, was potentiell Menschen getötet hat“. Doch nicht nur ein Stück Metall hatte der Sanitäter mit dabei. Auch einen Turniquet, der bei einer verletzten Vene oder Arterie diese abbindet und somit dafür sorgen soll, dass nicht viel Blut verloren wird. So ein Hilfsmittel sei auch bei dem Angriff zum Einsatz gekommen, bei dem Ruben verletzt wurde. Doch wurde das Turniquet vielmehr einem Freund angelegt, als denn ihm selber, da es bei Beinverletzungen dafür sorgt, dass das betroffene Gliedmaß nicht mehr richtig funktionstüchtig ist und er nach dem erlittenen Raketenbeschuss noch von der Angriffsstelle fliehen musste. Gerade wenn man die Umstände der Verletzung kenne, so Paul Wermann aus der Q2, zeuge es von „viel Durchhaltevermögen“ wieder auf den Beinen zu stehen und von dem Ereignis zu berichten.

Auch auf die vielen Fragen wusste Ruben eine Antwort. So ist er in die Ukraine gegangen, um zu helfen. Dabei sei es aber auch so, dass alle Helfer es nicht nur für ihre Mitmenschen machen, sondern auch für sich selbst, damit sie ein gutes Gefühl haben. Auch der Tagesablauf sei darüber hinaus strukturiert gewesen. Zum Abschluss des über anderthalb Stunden dauernden Gesprächs hatte Ruben den Schülern auch noch etwas Persönliches zu sagen: „Setzt euch für etwas Gutes ein, denkt unabhängig und lasst euch nicht von der Masse lenken. Was immer ihr macht oder sagt, erinnert euch daran: Eure Stimme hat Wert, hat Gewicht.“ Nach dem Gespräch hallten die Inhalte noch für den Rest der Stunde nach. So war etwa Elisa Beinhauer, eine Teilnehmerin des Kurses, „sehr bewegt und berührt“. Beinhauer will aber auch dem Appell Rubens folgen und sich mehr mit der Situation in der Ukraine beschäftigen und auch mehr selber machen.

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