Das Schuljahr ist gerade zuende gegangen, die lang ersehnten Ferien endlich angebrochen. Zeit für einen kleinen „europäischen“ Rückblick auf das letzte Schuljahr. Was haben wir – nicht zuletzt die Europagruppe der Ursulinenschulen – dafür getan, dass unsere Schüler*innen für europäische Themen sensibilisiert werden?

Kurz nach Schuljahresbeginn haben ausgewählte Klassen und Kurse mit kleinen Aktionen während der Großen Pausen auf den Europäischen Tag der Sprachen (26. September) aufmerksam gemacht und die Bedeutung aller Sprachen und damit verbunden dem Sprachenlernen vor Augen geführt.

Der erste Austausch in dem Schuljahr 2023/24 führte Anfang September eine große Gruppe unserer schottischen Partnerschule, der Peebles High School zur ersten musikalischen Begegnung nach Corona zu uns, die in einem rauschenden Konzertabend mündete und für alle Anwesenden ein sicherlich unvergessliches Ereignis darstellte.

Ende September/AnfangOktober ging es dann zu unserer erst kürzlich akquirierten Austauschschule, dem Liceum Ogolnoksztalcace Siostr Urszulanek we Wroclawiu, ebenfalls einer Ursulinenschule, in Breslau/Polen gelegen. 13 Schüler*innen sowie zwei Lehrer*innen unserer beider Schulformen hatten eine unvergessliche Woche mit unfassbar netten und offenen Menschen in dieser wunderschönen Stadt. Der Rückbesuch in Werl fand im März statt und stand unter dem Thema Umwelschutz (Müllvermeidung, Müllrecycling). Leider bekamen wir dann im Juni die furchtbare Nachricht, dass die hauptverantwortliche polnische Kollegin Joanna K. plötzlich einem Krebsleiden erlegen war.

Austausche fanden auch wieder zwischen den Werler Ursulinenschüler*innen (EF und Q1) und den beiden spanischen Schulen, dem IES Moli de la Vila in Capellades/Barcelona und dem Colegio El Valle in Madrid statt. Zunächst waren die Spanier bei uns, die Gegenbesuche fanden dann im Frühjahr statt. Tolle Programme in tollen Städten mit tollen Menschen!

Im November fand traditionnel unser Großes Europagruppentreffen statt. Diese jährliche Treffen sollen zum einen Rechenschaftsbereich der im jeweils zurückliegenden Jahr geleisteten Arbeit sein, ebenso aber auch eine Art Think Tank, der Impulse für die weitere Arbeit gibt. Zu diesem Treffen sind interessierte Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern eingeladen, sodass alle Interessen berücksichtigt werden können.

Seit 2022/23 nehmen unsere Schulen an dem von der Bezirksregierung initiierten Projekt EFFORT-A teil, das ERASMUS+ anhängig ist und dem gesamten lehrenden und nichtlehrenden Schulpersonal die Möglichkeit gibt, subventioniert, bis zu einer Woche im EU-Ausland Beobachtungen zu machen, Work Shops zu besuchen, Kolleg*innen in anderen Ländern auf die Finger zu schauen, um somit die Arbeit an der eigenen Schule – im Sinne einer zunehmenden Qualitätssteigerung – immer weiter zu verbessern. Anfang April waren dazu vier Kolleg*innen unserer beiden Schulen im schwedischen Malmö, um Beobachtungen zu den gewählten Themen digitale Transformation und fachliche Unterrichtsentwicklung zu machen und diese anschließend dem gesamten Kollegium zu erläutern. Im September 2024 geht ein weiterer Kollege für eine Woche ins bretonische Brest, um sich die diesbezüglichen Stärken des französischen Schulsystems anzuschauen.

Ende Mai ging es dann für interessierte Französischschüler*innen der Jg. 8 für eine Woche zu einem wassersportlich orientierten binationalen Projekt mit dem Collège-Lycée de l‘Harteloire/Brest nach Camaret in die Bretagne, wo unter Leitung des ortsansässigen Club Léo Lagrange bei freundlichen, frühlingshaften Temperaturen Stand Up-Paddling, Segeln und Kayak, aber auch kulturelle, interkulturelle und sprachliche Schwerpunkte auf der Agenda standen.

Die diesjährige Europawahl, nicht weit vom jährlichen Europatag (9. Mai) entfernt, veranlasste uns, einmal zu schauen, welche Talente unsere Schüler*innen, im Herzen unseres Kontinents lebend, denn neben ihren intellektuellen zur Schau stellen können. Am 12.06. fand daher die erste Europäische Talentshow unserer beiden Schulen statt. Fantastische Showeinlagen ergänzten sich mit von Schüler*innen erstellten Europa-Quizzes, die das gerammelt volle Forum in einen emotionalen Hexenkessel verwandelten. Unfassbare Stimmung, großartige Beiträge, breites europäisches Wissen, das zeigen konnte, wie stark die Werler Schüler*innen sich mit ihrem Kontinent, aber auch den in der EU gelebten Werten identifizieren können.

Die von den Fachschaften Sozialwissenschaften beider Schulen ausgerichtete Europa-Juniorwahl versetzte Schüler*innen, die aufgrund ihres Alters offiziell teilweise noch nicht wählen durften, in die Lage ihrer politischen Meinung Stimme zu verleihen und unter „echten Bedingungen“ ihre Partei für‘s Europaparlament zu wählen.

Anlässlich der Fußball-EM erstellte ein Französischkurs der Jg. 8 Poster, auf denen jeweils die Länder auf Französisch und Deutsch vorgestellt wurden, die sich für die EM qualifiziert hatten. Aufgehängt und ausgestellt wurden die 24 Poster auf Stellwänden im Foyer des C-Gebäude. Die Schüler*innen erweiterten somit ihre sprachlichen, aber auch europäischen und sportlichen Kenntnisse. Die immer wieder am Folgetag aktualisierten Spielergebnisse der verschiedenen Partien führten allen Schüler*innen vor Augen, wer überhaupt bei der EM dabei war, wer noch die Chance hatte, Richtung Finale weiterzukommen oder schon wieder den Weg nach Hause einschlagen musste. Europäische Arbeit am aktuellen Beispiel halt!

Mitte Juni brach eine große Gruppe von 33 Schüler*innen (Jg. 8-Q1) und drei Lehrer*innen zu unserer Partnerschule der Peebles High School nach Schottland auf, wo sie sich eine Woche in unterschiedlichsten musikalischen Ensembles auf das Abschlusskonzert Ende der Austauschwoche vorbereiteten, das einen fulminanten Abschluss der tollen Zeit in Bonnie Scotland darstellte. Vertiefen der Freundschaften, die bereits im September geschlossen werden konnten, waren ebenso Intention des Austauschs, wie eine Verbesserung der eigenen Fremdsprachenfähigkeit, Blicke in die kulturellen Besonderheiten beider Länder und ein Kennenlernen der wunderbaren schottischen Hauptstadt Edinburgh.

Gegen Ende des Schuljahres konnte ein Treffen zwischen der Leitung der Europagruppe und der SV dafür sorgen, dass im nächsten Schuljahr die europäische Arbeit an den Ursulinenschulen noch mehr die Interessen der Schüler*innen einbeziehen wird. Fünf Interessierte beider Schulformen verstärken ab 2024/25 das Team und werden sich für Europa stark machen. Herzlich Willkommen! Die Europagruppentreffen finden wöchentlich im Europa-Büro (A020) statt, im letzten Schuljahr – abhängig vom Stundenplan der beiden Europagruppenleitungen Corinna Terfloth und Wolfgang Becker – immer donnerstags, 13.00-14.00 Uhr. Dort findet die Planungsarbeit für viele der o.g. Austausche und Aktionen statt. Jede(r) Interessierte ist herzlich eingeladen, sich ein Bild unserer Arbeit zu machen und mitzuarbeiten, damit wir auch im nächsten Schuljahr wieder getreu unseres selbst gewählten Wahlspruchs an die Arbeit gehen können – Europe is our business!!

Damit all diese Fahrten, Austausche, Projekte überhaupt möglich sind, die Teilnehmenden nicht über Gebühr finanziell be- und überlastet werden, versuchen wir da, wo es geht, Subventionen zu bekommen. Immer zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Fördervereine beider Schulformen (VFF). Darüber hinaus das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und auch das Land NRW, die uns insgesamt weit über 10000,- € für unsere internationale Arbeit zur Verfügung gestellt haben. Ohne diese Finanzspritzen wäre Vieles, was wir an Arbeit leisten, überhaupt nicht möglich. Dafür unseren aufrichtigsten Dank!!

Ebenso großer Dank geht an alle, die sich für die europäische Arbeit stark machen. Schüler*innen, die Ideengeber*innen, Aktive, Teilnehmende, Engagierte sind, Eltern, die ihre Kinder motivieren, sie finanziell unterstützen. Ebenso aber auch allen Lehrer*innen und Angehörigen des nicht lehrenden Personals, die sich für ihre Schützlinge stark machen, die Fahrten organisieren, die Programme erstellen, die Finanzen regeln, die die Infrastruktur in unseren Schulen bereitstellen und in Schuss halten, die sich Nächte in Bussen, in Jugendherbergen um die Ohren schlagen. Die Verantwortung für all ihre Schüler*innen übernehmen, damit diese Erfahrungen machen können, die sie im positiven Sinne niemals vergessen werden. Die sie interkulturell schulen und aus ihnen Menschen machen, für die unsere so wertvollen europäische Werte nicht nur leere Worthülsen sind.

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