Eine Hauptstadt am Meer in 5 Tagen, 16 Grad und Regen, ein Flug mit 73 Leuten und dann auch noch lediglich 8 Kilo Gepäck. Die ersten Zahlen, die wir zu unserer Studienfahrt nach Dublin erhielten, klangen riskant.

Nachdem wir am Freitagabend jedoch gesund und munter, immer noch vollständig und mit randvollen Koffern wieder in Werl angekommen sind, können wir berichten - unsere Bedenken waren unberechtigt und Dublin ein hochprozentiger Erfolg!

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass wir unsere fantastische Zeit natürlich nicht zuletzt unseren Stufenleitern Frau Meißel und Herrn Bönnemann sowie Frau Kampmann und Herrn Rammelmann zu verdanken haben, die sich dazu bereit erklärt hatten, unsere anfangs skeptische Chaostruppe auf der Reise zu begleiten und stets für Motivation und gute Stimmung gesorgt haben.

Gegen das Wetter aber konnten selbst unsere Lehrer nichts unternehmen. - Immerhin verstehen wir jetzt aber, warum es in der englischen Sprache so unglaublich viele Synonyme für "regnen" gibt ... und haben dazugelernt: mit den richtigen Leuten und am richtigen Ort spielt das Wetter gar keine Rolle.

Unsere Tage in der irischen Hauptstadt begannen dennoch mit einer Menge erschöpfter Gesichter. Als wir am Montagabend in unserem Hostel, dem Generator, ankamen, lag eine anstrengende Reise von fast 10 Stunden Bus, Bahn und Flug hinter uns. Bereits an diesem Abend entwickelte sich dann unsere Liebe zum nahe gelegenen Supermarkt, in dem wir stets Getränke und Süßkram für unsere gemeinsamen entspannten Abende im Hostel fanden. Trotz der langen Abende und der kurzen Nächte trafen wir uns morgens bereits um 8 Uhr, mehr oder weniger müde, aber stets motiviert zum Frühstück, um dann den gemeinsamen Tagesplan anzugehen.

In einer Großstadt - und Hauptstadt - wie Dublin darf dabei ein Stadtrundgang natürlich nicht fehlen. Was zunächst Gemaule hervorrief, erwies sich als eine extrem spannende und interessante Tour durch das historische Leben der Hauptstadt, was vor allem unseren freundlichen irischen Stadtführern zu verdanken war. Neben den Legenden und Geschichten über die alten Kirchen und Gebäude Irlands besuchten wir den ältesten Pub Dublins "The Brazen Head" und lernten zwei irische Volkslieder kennen. Das bekannte Lied "Molly Malone" erzählt von einer Fischhändlerin, deren Geist, so sagt man, immer noch in Dublin lebe. Der Legende nach bringe es Glück, die Brüste der Statue von Molly anzufassen. Diese Gelegenheit haben wir natürlich genutzt.

Den Abend haben viele Schüler dann in einem Pub verbracht, um die Livemusik zu genießen und die irische Kultur auf diese Weise authentisch zu erleben. In der Nacht, zurück im Hostel, wurde dann mit Vorfreude auf die Zimmerkontrolle seitens unserer Lehrer gewartet, um sich gegenseitig eine gute Nacht zu wünschen, die allerdings in manchen Fällen dann trotzdem noch etwas verlängert wurde.

Während unseres kurzen Aufenthalts in Irland haben wir verstärkt die Liebe der Iren zur Musik kennengelernt. Aus vielen Geschäften klingen fröhliche Lieder und besonders erstaunt hat uns die Anzahl der jungen Menschen, die in kleinen Gruppen auf der Straße zusammen Musik machen, oftmals mit typischen Instrumenten wie dem irischen Dudelsack, den „Uilleann Pipes“ oder dem Akkordeon.

Der Besuch des Trinity College Dublin stellte einen weiteren Programmpunkt unserer Reise dar. Zwei humorvolle junge Studenten der Universität führten uns über den Campus und erzählten uns von den geschichtlichen Hintergründen der beeindruckenden Unigebäude oder berühmten Universitäts-absolventen. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, die alte Bibliothek des Colleges, den sogenannten „The Long Room“, zu besichtigen. Sie ist die älteste Bibliothek Dublins und hat uns durch die enorme Anzahl an sehr alten Büchern nachhaltig beeindruckt.

Den Rest des Tages haben wir dann in der Innenstadt verbracht, wobei viele von uns durch die irischen Geschäfte geschlendert sind. Beim anschließenden Verstauen der Souvenirs und Andenken in den eingeschränkten Kofferkapazitäten haben sich einige von uns dann als echte „Packkünstler“ erwiesen.

Ein besonderes Highlight unserer Studienfahrt war der Ausflug zu den "Cliffs of Moher", bei dem wir die Schönheit der irischen Natur kennenlernen durften. Bereits um 6.15 Uhr haben wir die dreistündige Busreise zur Küste angetreten, um die beeindruckenden Klippen Irlands zu besuchen. Auf der Wanderung entlang der Felsklippen haben wir die bilderbuchartige Aussicht genossen und für viele schöne und eindrucksvolle Fotos genutzt. Die „Cliffs of Moher“ gelten als die bekanntesten Steilklippen Irlands und sind ein beliebter Drehort für Filme, so sind dort unter anderem Szenen aus Harry Potter und Star Wars entstanden. Die teilweise fast senkrecht aus dem Meer ragenden Felsen sind eine bei Touristen extrem beliebte Fotolocation, an der es bei dem Versuch extravagante Bilder zu schießen, leider auch schon mehrfach zu Unglücken gekommen ist. Wir können zum Glück berichten, dass unsere außerordentliche Vernunft und die stetige Wachsamkeit unserer Lehrer uns vollzählig nach Hause gebracht haben.

Auf der Rückfahrt zu unserem Hostel haben wir anschließend in Galway gehalten, einer bekannten Stadt Irlands, die sich besonders durch ihre belebten kleinen Einkaufsstraßen auszeichnet. Während einige von uns hungrig das nächste Fastfood Restaurant angesteuert haben, sind viele durch die kleinen Gassen geschlendert, um unter anderem einem Straßenkünstler beim Stepptanzen zuzusehen oder typische irische Strickpullis (und Strickleggings!) in den Schaufenstern zu bewundern.

Auf unserer Rückreise nach Deutschland hätte das mit der Vollständigkeit dann übrigens beinahe doch nicht geklappt, als drei SchülerInnen aus unserer Gruppe, wegen Überbuchung des Fluges, zunächst keine Bordkarte erhielten. Mit unseren überdurchschnittlichen englischen Sprachfertigkeiten und etwas Drama ist es uns letztendlich aber doch gelungen, jedem Schüler einen Platz im Flugzeug zu beschaffen, sodass wir niemanden zurücklassen mussten, selbst wenn der ein oder andere von uns vielleicht gerne noch ein paar Tage in der irischen Hauptstadt verbracht hätte.

Nach unserer Heimreise am Freitag blicken wir auf eine ereignisreiche und aufregende gemeinsame Zeit in Dublin zurück, die uns, abgesehen von einigen nächtlichen Erinnerungslücken, sicherlich lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Irland3

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