Cybergrooming – gegen sexualisierte Belästigung im Netz

Wie erkennt man Cybergrooming? Was versteht man unter Victim Blaming oder Sextortion?

Diesen und weiteren Fragen gingen die 8ten Klassen der Ursulinenrealschule und 9ten Klassen des Ursulinengymnasiums in zwei Workshops nach. Frau Plaßmann vom Medienzentrum Soest und Herr Remmert von der Polizei zeigten mit realistischen Beispielen, wie Täter mit geschickten Strategien Kontakt zu Kindern und Jugendlichen über das Internet aufnehmen und ihr Vertrauen gewinnen. Dies kann über Wochen oder sogar Monate gehen. Häufig handelt es sich bei den Tätern um männliche Erwachsene, die sich den Minderjährigen auf unterschiedlichen Plattformen (z.B. über Snapchat, Tiktok, Instagramm, WhatsApp, in Gamingspielen wie Roblox, Minecraft uvm.) nähern.

Die Schülerinnen und Schüler fanden in den Chatbeispielen sogenannte Red Flags heraus, die sie aufhorchen lassen sollten, wenn sie selber oder ihre Freude in solch eine Situation geraten. Vorsichtig sollte man demnach sein, wenn die Person zufällig in der gleichen Stadt oder Nähe wohnt und die gleichen Interessen teilt, in den privaten Chat wechseln möchte, anzügliche Bemerkungen macht, freizügige Bilder möchte, dich real treffen möchte.

Wenn sich Personen an Minderjährige heranmachen, nennt man dies Cybergrooming.

Dabei wurde sehr ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht die Schuld der Betroffenen sei, wenn sie auf die psychologisch sehr trickreichen Methoden der Täter eingingen. So ist eine gängige Vorgehensweise das „Victim Blaming“, bei der dem Opfer die Schuld zugewiesen wird oder „Sextortion“. Hier droht der Täter mit z.B. der Veröffentlichung von sensiblen Daten und/oder Fotos des Opfers, um sie zu Stillschweigen zu zwingen.

In einem weiteren Workshop einem Vertreter der Polizei wurden dann strafrechtliche Aspekte zum Thema Cybergrooming aufgezeigt. Es ist strafbar, Minderjährigen pornografische Inhalte, wie z.B. Nacktfotos verfügbar zu machen oder sie zu Nackfotos oder sexuellen Handlungen in der digitalen und realen Welt zu überreden. Bereits der Versuch in allen genannten Fällen ist eine Straftat.

Auch Herr Remmert appellierte eindringlich an die Schülerinnen und Schüler, sich in solchen Fällen einer Vertrauensperson (Eltern, Freunde, Lehrer, Schulsozialarbeiter, …) anzuvertrauen und sich Hilfe zu holen.

Tipps, um sich vor ungewollten Inhalten und Bildern zu schützen und Anlaufstellen (wie z.B. www.fragzebra.de, Dickstinction, JUUPORT.de, Klicksafe, Nummer gegen Kummer 116111), die von Ratsuchenden kontaktiert werden können, rundeten die Workshops, gemeinsam mit dem Hinweis: „Vertraue deinem Bauchgefühl und gib nicht zu viel von dir im Netz preis!“, ab.

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