Gleißendes Licht bricht sich im Wasser. Wolkenbänke stufen den Horizont ab. Lichtes Blau spielt mit leuchtendem Violett. Silbern kräuseln sich die Wellen in der Abendbrise. Eine schwarze Schiffs-sihoulette kreuzt das Panorama. Im Vordergrund zwei Gestalten, eng umschlungen. Fast andächtig schauen sie dem Sonnenuntergang zu. In Ihrem Rücken ein weißer Mond am bereits nächtlichen Himmel.

Der trutzige alte Leuchtturm scheint ihm den Weg zu versperren. Über dem Meer noch die sinkende Sonne. Langsam löscht sie ihr Licht, taucht das Wasser in fließendes Gold. Wie eine leuchtende Straße zieht sich ein glitzerndes Band von dem Liebespaar zum Horizont. Eine Einladung zu schauen, sich einzulassen, ruhig zu werden.
Der Tag war lang, ein viel zu frühes Aufstehen, das hektische Treiben bei der Gepäckverladung am Bus. Später der Wechsel auf die Fähre und die windige Überfahrt. Die Insel grüßte schon aus der Ferne mit ihren zwei rotweißen Leuchttürmen. Wie würde die Unterkunft sein? Man hatte schon so viel gehört vom „Haus am Meer“. Die Bimmelbahn auf der Insel, fast schon wie Spielzeug. Aber praktisch. Sie bringt die Menschen und ihr Gepäck direkt bis zum Schullandheim. Dann einchecken. Aufregung pur. Alles wuselt durcheinander, sucht seinen Platz. Hektische Blicke, neugierige Fragen. Wo finde ich was? Was ist wo? Wo soll das hin? Kann ich schon…?
Aber jetzt diese besondere Art von Ruhe! Das Meer rauscht besänftigend, der Wind säuselt in den Ohren – Geräuschkulisse eines menschenleeren  Nordseestrandes. Purpurnes Rot durchbricht das Wolkenband. Selbst der Sand erscheint noch rosa. Die Natur schwelgt in kitschiger Schönheit. Der Feuerball am Himmel will ins Meer tauchen und verschickt einen letzten Gruß an das Pärchen am Strand. Zwei leuchtende Gesichter. Verklärt. - Wir sind angekommen.

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