„Hey, wie war es denn in Köln? Was habt ihr da so gemacht?“.

Mit diesen und vielen anderen Fragen wurde ich nach meinen vier ereignisreichen Tagen in Köln in Empfang genommen.

Dort fand von Donnerstag, dem 17.11.2016 bis Sonntag, dem 20.11.2016 das JugendMedienEvent 2016 statt und sorgte für einen starken Kontrast zum alltäglichen Schulleben, wie man es in der neunten Klasse so kennen mag.

Event-Auftakt war am Donnerstagabend gegen 19 Uhr im Cinedom-Kino, nachdem alle Teilnehmer in der gemeinsamen Jugendherberge, welche sich nicht weit vom Rhein entfernt befindet, eingecheckt und die letzten formalen Angelegenheiten erledigt hatten.

Beim Betreten des extra für unsere Veranstaltungen gemieteten Kinosaals spürte ich die in der Luft liegende Aufregung, Spannung und auch Erwartung, die nicht nur von uns jungen Journalisten ausging.

Doch Journalisten können als Journalisten nicht nur Gefühle wie Spannung und Aufregung verspüren, sondern auch Druck.

Druck, der einerseits von ihnen selbst ausgeht, aber andererseits auch auf sie ausgeübt wird und gegen welchen sie antreten müssen. Begriffe wie Lügenpresse, Geldnot oder auch Konkurrenzkampf sprechen für sich.

Diese Themen wurden unter anderem auch beim Eventauftakt während der Eröffnungsdiskussion von erfahrenen Persönlichkeiten, wie Peter Bandermann (Ruhr Nachrichten), Elmar Mathews (Presse-Grossist), Ulric Papendick (Leiter der Kölner Journalistenschule) und Celal Çakar (Volontär Axel Springer Akademie) angesprochen. Anwesend war hier auch die Landtagsabgeordnete Frau Lisa Steinmann.

Nach der hitzigen Diskussion, wo es auch um das Reizthema „Online versus Print“ ging, hatten wir Teilnehmer anschließend bei einem gemütlichen Abendessen genug Zeit, um uns untereinander kennenzulernen und uns gegenseitig die ein oder andere Frage bezüglich des Drucks, der sich auch auf uns auswirkt, zu stellen.

 

Freitag, der 18. November- volles und im Vorfeld selbst ausgesuchtes Programm für alle

Nach dem Frühstück geht es für einige zur Koelnmesse GmbH, auch für mich. Ab in die Bahn und los. Pünktlich um kurz vor neun erreichen wir das angesteuerte Ziel und sitzen auch schon in einem großen Konferenzraum mit atemberaubendem Panoramablick auf Köln.

Viele Informationen prasseln auf uns ein: Wie läuft es wirklich ab? Wie viel Arbeit steckt hinter einer perfekt geplanten Messe? Wie sehen die internationalen Verbindungen aus? Von wie viel sprechen wir, wenn wir vom Umsatz des sechsgrößten Messegeländes der Welt sprechen?

Das Messegelände wird von uns direkt nach der Info-Sitzung ausgiebig erkundet, Fragen werden gestellt und beantwortet.

Nervennahrung ist unbedingt nötig, jeder ist nach dem ersten Programmpunkt des Tages erschöpft und zugleich in voller Vorfreude nach dem Mittagessen den zweiten Berufseinblick und Recherchebesuch zu tätigen. Wir tauschen uns untereinander über die neu gewonnenen Erfahrungen aus, als manche von uns auch schon wieder los müssen.

Layouteinsichten bei der Kölnischen Rundschau, Einblick in die YouTube-Welt bei Mediakraft oder auch Redaktionsbesuch bei der DuMont-Mediengruppe waren uns als Programm zur Verfügung gestellt. Doch mich als Leichtathletikerin treibt es zum Deutschen Sport-und Olympia-Museum. Angefangen mit der Geschichte der Entstehung der Olympischen Spiele über Fußballspielen auf dem Dach, ging es zum Besichtigen der ausgestellten Exponate, wie z.B. den Spikes von Emil Zatopek, welcher 4x Olympiasieger und 18-facher Weltrekordler war oder den Basketballschuh des NBA-Stars Shaquille O´Neal, in der Größe 59.

Wir trennen uns nach aufregenden Stunden vom Museum und machen uns wieder auf den Weg zur U-Bahn, gleich nachdem wir uns Mandeln und Crêpes vom Weihnachtsmarkt nebenan geholt haben.

Das Abendessen findet wieder routinemäßig im Cinedom statt. Gestärkt und mit vollem Magen geht es dann erneut in „unseren“ Kinosaal, diesmal aber um wirklich einen bzw. zwei Filme zu schauen.

Den Freitagabend gestalteten also einmal der Film „Jeder stirbt für sich allein“, in dem es um ein Ehepaar geht, das nach dem schrecklichen Tod ihres Sohnes gegen das Nazi-Regime Hitlers kämpft und der Film „Radio Heimat“. Anschließend an die Filme hatten wir Gelegenheit einer Filmkritikerin und einem Experten, selbst auch Kritiker und gefragter Filmpremierengast, unsere Fragen bezüglich des Berufsfeldes und auch der Filme zu stellen.

Angebrochen war die späte Nacht, als wir uns endlich erschöpft und überwältigt zugleich in unsere Betten legen konnten.

 

Nächster Morgen- Samstag, der 19. November

Frühstück um acht, Medienworkshop um zehn.

In voller Dynamik beginnt der Tag. Heute hat jeder einen großen Medienworkshop, aufgeteilt durch das Mittagessen in zwei Schichten. Doch wir sind nicht alle an verschiedenen Orten, sondern Zuhause bei der Macromedia-Akademie Köln, aufgeteilt in verschiedene Themenbereiche.

„Der Weg der Nachricht von der Idee bis ins TV“ lautet mein Workshop, wo wir zuerst in einem der vielen Räume eine Info-Runde durchführen.

Zusammengesetzt in Gruppen, müssen wir uns in der ersten Schicht zunächst einmal gemeinsam Nachrichtenstoff ausdenken, welcher nachher von uns im Studio verfilmt wird.

3 Stunden später - der Kopf qualmt, der Bauch knurrt - die Ergebnisse der ersten Schicht werden sich mit Stolz zeigen lassen.

Um 15 Uhr ist das Essen vollendet und es geht weiter zur Schicht „Voller-Körpereinsatz“. Bei uns im Studio gibt es drei Stationen.

Die erste befindet sich in der Regie, wo man die Leitung und letztendlich auch das Endergebnis in Verantwortung nimmt.

Hinter den Kameras ist man bei der zweiten Station, hier ist es wichtig das richtige Gespür für den richtigen Winkel und das Bild an sich zu haben.

Die dritte und aufregendste Station ist das Sprechen der Nachricht selbst. Unterstützt von der Regie und dem Teleprompter ist auch dies trotz Schwitzen und Anspannung allen Gruppen mit Qualität gelungen.

Gegen Abend reisen wir wieder ab, hin zum Abendessen im Cinedom.

Der Ausklang des Samstagabends war für jeden spontan und interessenmäßig selbst zu gestalten. Mein Grüppchen und ich hatten einen schönen und lustigen Abend, der vom Gesprächsstoff her von ernst bis nicht mehr ernstnehmbar reichte.

Sonntag, der 20. November

Erster Gedanke des Morgens: Wie schnell geht Zeit eigentlich rum…?

Zweiter Gedanke: Wenn ich mich weiter damit auseinandersetze, verpasse ich womöglich das Frühstück.

Um halb elf findet unsere Open-Space-Diskussion ihren Anfang. Hier haben wir noch einmal abschließend Zeit, uns basierend auf unseren neu gewonnen Informationen über zuvor als ganze JME-Gruppe gemeinsam beschlossene Themen und Fragen auszutauschen und zu diskutieren. Unsere Themen und Fragestellungen, die wir innerhalb einer Kleingruppe unter die Lupe nehmen, müssen wir anschließend mit Ergebnissen und Plakaten vorstellen.

Schließlich endet das JugendMedienEvent 2016 in Köln mit einem schönen Abschlussplenum, wo die getätigten Kameraaufnahmen der letzten Tage als Video zusammengeschnitten worden sind und noch einmal alles ins Gedächtnis rufen.

Meinerseits kann ich das JME nur weiterempfehlen, da es einem unglaublich viel Erfahrung schenkt und eine wirklich anziehende Veranstaltung für junge im Bereich des Journalismus und der Medien interessierte Menschen ist.

 

Meyserel Ayverdi

 

 

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