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7. Dezember 2018

Heute ging es nun richtig los! Unsere SchülerInnen hatten sich im Rahmen der MUN Konferenz auf Themen in den beiden Gremien UN Human Rights und UN Security Council vorbereitet. In den Human Rights auf die 'Rights of incarcered people in America', im UN Sicherheitsrat auf 'Terrorism in Sub-Saharan countries'.

Wir Lehrer beobachteten beide Sitzungen. Obwohl es für unsere SchülerInnen ein Sprung ins kalte Wasser war, (keiner hatte vorherige MUN Erfahrung, diskutiert wurde ausschließlich auf Englisch, die (strengen) formalen Vorgaben der UN, auf deren Einhaltung die jeweiligen Vorsitzenden aufmerksam achteten, waren anfangs irritierend) schlugen sie sich achtbar bis wirklich gut und überzeugend. Nach zwei Sitzungen à ca. 1 1/2 Stunden, nach anstrengenden und teilweise harten Diskussionen war der erste Tagungstag dann gegen 19.45 Uhr zu Ende. Abgeschlossen wurde er noch von einem (nichtalkoholischen) Coctailempfang plus mexikanischen Imbiss für alle 500 Delegierten und uns Lehrer.

Morgen tagen wir noch bis Mittag, dann geht es mit dem Bus nach Mexiko-City, von dort über Paris nach Düsseldorf in die Heimat. Da die meisten von uns langsam auch gesundheitlich der Woche Tribut zollen, ist es vielleicht auch Zeit. Eine unfassbar fantastische, wunderbare, ereignis- und unvergleichlich lehrreiche Woche liegt hinter uns. Wir haben wunderbare, offene, freundliche, großzügige (und und und) Menschen kennengelernt, die uns in so Vielem bereichert haben. Wir hoffen, den Kontakt zu unseren mexikanischen Freunden halten und uns in nicht allzu ferner Zukunft wiedersehen zu können.

Liebe Freunde aus Querétaro, wir danken euch zutiefst für alles, was ihr für uns getan habt. Wir wünschen euch alles Gute und Gottes Segen. Ihr werdet uns fehlen.

Adios Mexiko

Mexiko6 800

6. Dezember 2018

Nikolaustag, auch für uns. Bei 25°C und Sonnenschein erscheint uns diese Vorstellung jedoch eher unwirklich. Anders als die Blogeinträge zuvor, möchten wir heute eher die Bilder für sich sprechen lassen. Die Eröffnungszeremonie der MUN Konferenz im Hotel Real de Minas war einfach magnifico.

Wir fühlten uns zu den UN in New York versetzt: Flaggenparade, mexikanische Nationalhymne, Schulhymne der ITJ, Reden, offizielle Fotografien, Delegiertenausweise, Ansprachen, Smalltalk in den Pausen, Impulsvortrag von Mauricio Ramirez, der den mexikanischen Traum „vom Straßenkind zum Millionär“ hat Wirklichkeit werden lassen, ein gewohnt perfekt inszeniertes Event des ITJ. Wir sind stolz dabei sein dürfen – gemäß Selma Urroz‘ (Mittelstufenleiterin des ITJ) Begrüßungsworten sogar als invitados especiales.

Die Arbeit in den eigentlichen Gremien geht morgen los. Wir sind gespannt und werden weiterhin Communiqués in die Heimat schicken. Buenas noches.

Mexiko5 800

5. Dezember 2018

Heute haben wir Schule von ihrer besten Seite gesehen. Um unsere MUN unerfahrenen SchülerInnen (SuS) morgen nicht ins Unheil laufen zu lassen, haben die entsprechenden Verantwortlichen (ausnahmslos mexikanische SuS) einen vorbereitenden Workshop angeboten, in dem jeweils zwei Deutsche von einem Mexikaner gecoached wurden. Zielgerichtet, freundlich, schonungslos, aber verbindlich in der Kritik, kurz, absolut professionell. Lehrer haben wir in diesem Zusammenhang in der ganzen Zeit nicht gesehen.

Die Simulation der morgigen Sitzungen und Konferenzen ist von den mexikanischen SuS, die jeweils den Vorsitz, teilweise aber auch die Delegierten stellten, unglaublich souverän moderiert und durchgeführt worden. Die Selbstständigkeit, die Selbstverständlichkeit, die Englisch-, aber auch die Fachkenntnisse der Mexikaner haben uns zutiefst beeindruckt. Diese SuS mit ihren knapp 18 Jahren sind jetzt schon echte Führungspersönlichkeiten. Dabei ist keiner von ihnen abgehoben, arrogant, alle unterstützten sich, helfen aus, sind freundlich zueinander. Wie viel konnten wir – Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer - heute von ihnen lernen! Selbstständiges Lernen von Beginn der Schullaufbahn an, Schulphilosophie des ITJ, zieht sich in allen Fächern selbstverständlich als roter Faden durch den Unterricht. Das Verhältnis SchülerInnen/LehrerInnen ist herzlich und von gegenseitigem Respekt geprägt. Man duzt sich, freut sich, sich zu sehen, spricht in Pausen über Persönliches, nimmt sich in den Arm. Nichts wirkt hier unnatürlich oder gar anstößig. Man versteht sich als Lernteam, dessen Hierarchie flach ist. Kommen SchülerInnen in ihrem Lernprozess nicht weiter, unterstützen sie die LehrerInnen, bestärken sie in ihren Versuchen. Fehlschläge sind eingeplant. Selbstvertrauen haben die wenigsten von Geburt an, positive Bestärkung durch das Umfeld ist tagtäglich erfahrbar.

Ganz ohne Sightseeing ging es dann aber doch auch heute nicht. Fernanda hatte für uns eine Stadtführung in Querétaro organisiert, die wir alle gemeinsam bestritten. Eine wunderbare Altstadt, inklusive Mariachi-Band, tolles authentisches Essen, wunderbare Blicke auf die weitläufige (Fast-)Millionenstadt Querétaro, ein gelungener Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Morgen wird es also ernst, wir werden berichten. Adios.

Mexiko4 800

4. Dezember 2018

Mexiko ist einfach wunderschön und furchtbar sympathisch! Wir stellen das jeden Tag erneut fest. Die Menschen sind fröhlich, zu uns allen ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Was können gerade wir Deutsche diesbezüglich von ihnen lernen? Ob es SchülerInnen des Thomas Jefferson Instituts sind, die mexikanischen KollegInnen, unser Busfahrer, Fremdenführer, die Gasteltern unserer SchülerInnen, Menschen in Restaurants, in Geschäften, wir fühlen uns alle sehr wohl aufgenommen in Querétaro.

Heute stand unser letzter längerer Ausflug auf dem Plan, bevor wir dann ab morgen auf „diplomatische Parkett“ tanzen werden. Es ging ins malerische San Miguel de Allende, die Geburtsstadt des mexikanischen Revolutionärs und Generals Ignatio Allende, der im mexikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier (1810 – 1821) eine entscheidende Rolle spielte. Ein wunderschönes Städtchen, die schon bekannte Farbenpracht der Gebäude, viele Kirchen im Kolonialstil errichtet. Jedes Stadtviertel hat seine eigene Kirche, jede einzelne versucht die nächste, durch Größe, Stil, Ausstattung und Bedeutung zu übertrumpfen.

Können wir uns alle an der überbordenden Schönheit San Miguels zwar nicht sattsehen, so folgen wir doch gerne dem Vorschlag unserer charmanten, schon öfters genannten Fernanda, auf die Dachterrasse eines Restaurants zu gehen, um uns nach all den Kulturgenüssen, auch den kulinarischen Mexikos hinzugeben. Anfang Dezember, bei über 20°C in der Mittagssonne sitzen, mexikanische Köstlichkeiten und die Aussicht auf die Stadt genießen, mit einer Kollegin der mexikanischen Schule über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Schulsysteme sinnieren – Fortbildung in einem äußerst angenehmen Rahmen, nur leicht anders, mexikanisch vielleicht.

Der abschließende Besuch einer riesigen Shopping Mall in den Outskirts von Querétaro zeigte uns indes, dass große Konsumpaläste mittlerweile weltweit identisch sind, große Ketten beherrschen die Szene, die Global Players lassen sich in Querétaro ebenso finden, wie in Paris, New York, London, Köln oder Dortmund. Immerhin aber auch eine Erkenntnis und … Geschenke müssen wir ja auch noch mit nach Hause bringen.

Morgen beginnt dann mit einem Workshop unser eigentlicher Reisegrund. Die MUN Konferenz, morgen mehr vorbereitend, ab Donnerstag geht es dann in medias res, wie der Mexikaner sagt. ;-))

Un abrazo desde Querétaro

 

3. Dezember

Wenn wir behaupten, dass wir am heutigen Tag Dinge gesehen haben, die mit zum Eindrucksvollsten gehören, was wir je zu Gesicht bekommen haben, dann ist das nicht übertrieben. Selbst das frühe Aufstehen um 5.00 Uhr war vergessen, als wir gegen 10.00 Uhr über Baumwipfeln die Spitze der Sonnenpyramide erahnen konnten, Teil der alten Stadtanlage von Teotihuacán (ganz in der Nähe von Mexiko-City), der Hauptstadt des Aztekenreiches, die schon im 2. Jhd. nach Christus über 250.000 Einwohner zählte. Wir bekamen vor Staunen unsere Münder nicht mehr zu, flanierten entlang der alten Hauptstraße zwischen kleineren Pyramiden und Nebengebäuden zunächst auf die Mondpyramide zu, bevor wir uns daranmachten, die 45 m bis zur zweiten Etage zu erklimmen. Eigentlich ein leichtes Vorhaben, aufgrund der Stufenhöhe, vor allem aber wegen der dünnen Luft, ein zumindest gewisser sportlicher Anreiz. Der Blick entschädigte für unser anschließendes Ringen um Luft. Unter anderem sahen wir die Opferstätten, auf denen die Azteken ihren Göttern die Herzen besiegter Feinde, aber auch der eigenen besten Krieger darbrachten. Wir trotzten der Versuchung, ließen die Herzen unserer SchülerInnen unangetastet, lauschten - statt blutrünstige Opferungen durchzuführen - Erklärungen zur Farbkunst und -herstellung der aztekischen Pyramidenbauer, bevor wir dann auf der anderen Seite der inneren Stadtanlage, die über 70m hohe Sonnenpyramide, das pièce de résistence, von Teotihuacán bestiegen. Erneut unvergessliche Momente, die wir wohl auf ewig in unserer Erinnerung tragen werden.

Ging es nun zweimal hoch hinaus, sollte nach kurzer Besichtigung einer Obsidianmanufaktur (mit Tequila- und Mezcalverköstigung) das gemeinsame Essen unter der Erde stattfinden, und zwar in der, von unserer charmanten ehemaligen Gastschülerin Fernanda Esquivel Vila reservierten La Gruta, einer Höhle, in der ein mexikanisches Restaurant zum Essen lädt. Tolles Ambiente, leckere, typisch mexikanische Speisen, die einen fantastischen Tag abrundeten (zu dem leider noch die fast vierstündige Rückfahrt gehörte).
Morgen wird es etwas ruhiger, da wir uns mit San Miguel eher in der Umgebung aufhalten werden.

Bis dahin also, hasta manana.

Mexiko3 800

2. Dezember 2018

Ein historischer Ort, an dem die Geschichte Mexikos maßgeblich entschieden wurde, war das Ziel des heutigen Tages – Guanajuato – zwei Stunden nordwestlich von Querétaro. Beim Eintreffen in der Provinzstadt fallen sofort die farbenfrohen Gebäude auf, die sich entlang der umgebenden Berge in die Hänge schmiegen. Aufgrund der trockenen und mineralhaltigen Luft verwesen hier die Leichen nicht. Ein Phänomen, das schon vor über 120 Jahren bekannt war und schon damals die ersten Schaulustigen anzog. Man entschied sich folglich, ein Museum zu errichten, das die morbiden Fundstücke in allen ihren Mumifizierungsstadien zeigte: Männer, Frauen, Kinder, sogar Babys schlugen uns in ihren Bann und zeigten einmal mehr, dass alles Leben auf Erden vergänglich ist.

Nach diesem eher nachdenklich machenden Besuch, ging es in die vom klassischen Kolonialstil geprägte Altstadt Guanajuatos. Besonders beeindruckte uns die Farbenpracht der Gebäude, das Theater Juarez, die entspannte Lebendigkeit des Ortes sowie seine historische Bedeutung, die er in Bezug auf die Unabhängigkeit Mexikos im frühen 19. Jhd. gespielt hat. Ein Blick vom monument del pipila auf die unter uns liegende Stadt rundete einen wunderbar sonnigen Tag ab, der für uns dann gegen 20.00 Uhr am Instituto Thomas Jeffferson endete. Müde, aber auch beeindruckt von den vielen Impressionen des heutigen Tages, geht es zurück in die Familien. Da wir morgen schon um 6.00 Uhr zu der präkolumbischen Pyramidenstadt Teotihuacàn bei Mexiko-City aufbrechen, sollte der heutige Abend nicht zu ausschweifend werden. Im Übrigen macht uns immer noch etwas das Jetlag, die dünne Luft (wir sind immerhin beinahe auf 2000m Höhe) und die hohen Temperaturen (25°C) doch noch etwas zu schaffen, daher … buenas noches.

Mexiko2 800

1. Dezember 2018

Nach sechs Stunden Schlaf ging es heute mit dem ersten echten Programm-Tag los. Nach einer kurzweiligen, chaotischen Fahrt (Mexiko ist anders!!) zunächst zu einer Opal-Mine in Tequisquiapan, wo wir uns mit Hammer auf die Suche nach Opalen gemacht haben. Zum Teil sogar mit Erfolg: Frau Weber wurde fündig! Max würde jetzt noch schürfen, hätten wir ihn nicht ins landestypische Restaurant im Stadtzentrum Tequisquiapan geschleift. Die beiden charmanten Lehrerinnen Sophia und Gabriella haben uns durch die Speisekarte geführt und uns kulinarisch wirklich einmal authentisch die echte Mexican experience zuteilwerden lassen – delicoso!!

Tempus fugit, so dass der Tag viel zu schnell vorbei war. Wir merken insgesamt noch unser Schlafdefizit und den Jetlag, da wir aber nicht zur Ruhe kommen und die völlig neuen Eindrücke, die Farbenpracht, die Landschaft, die sommerlichen Temperaturen, das Klima, eigentlich alles ständig verarbeiten müssen, ist an Schlaf nicht zu denken. Obwohl - jetzt in den vier Wänden unseres vorübergehenden Eigenheims ist der Gedanke an Nachtruhe doch recht verlockend, schließlich beginnt unser Programm morgen früh um acht.

Also, buenas noches y hasta manana!

 

30. November 2018

Düsseldorf, 4 Uhr morgens: 14 verschlafene UrsulinenschülerInnen und -lehrer warten auf den Transfer-Flug nach Paris. Ein Katzensprung im Vergleich zum Weiterflug nach Mexiko-City, wo wir nach weiteren 12 Stunden landen. Jetzt nur noch die kurze (2 ½ stündige) Busfahrt nach Querétaro, wo uns unsere neuen mexikanischen Freunde schon erwarten. 2 ½ Stunden, tja, Freitagabend, Rush-Hour, Ende des Monats, Amtseinführung des neuen Präsidenten Obrador, völliger Ausnahmenzustand, Dia muerto, wie uns später gestanden wird.

FÜNF Stunden später dann endlich Ankunft nach über 30 Stunden Reise. Poster heißen uns schon von Ferne willkommen. Erschöpft aber glücklich fallen wir Fernanda, ihren Freunden und Lehrerinnen in die Arme. Insbesondere die Kolleginnen aus Mexiko sind hingerissen davon, dass wir diese Strapazen auf uns genommen haben, um sie bei dem Model United Nations Projekt zu unterstützen. Nachdem wir unsere Schutzbefohlenen sicher in die Hände ihrer Partner übergeben haben, machen auch wir uns mit der mexikanischen Kollegin Adriana Fragoso auf zu unserer Lehrerunterkunft im Herzen Querétaros und fallen dort – nachdem wir auch von einem Skorpion begrüßt worden sind – glücklich in unsere Betten.

 

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