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Es war der 17.08.2017, als ich entschied, mein Heimatland zu verlassen, um mich selbst zu finden und um eine neue Familie und neue Freunde kennenzulernen, die dies für den Rest meines Lebens bleiben sollten. Ich dachte, dass der Abschied von meiner Familie für das kommende Jahr das Schlimmste wäre, was ich bewältigen müsste. Es war auf jeden Fall nicht einfach, aber nach all den Dingen, die ich dieses Jahr erlebt habe, merke ich, dass das das Einfachste war. Wie auch immer, ich denke, dass trotz dieser neuen und schwierigen Erfahrungen das vergangene Jahr das beste Jahr meines Lebens war.

Hallo, mein Name ist Fernanda Esquivel Vila. Ich komme aus Mexiko, genauer aus Querétaro. Ich bin 18 Jahre alt. Ich war für 11 Monate in Deutschland.

In einem anderen Land zu leben, bedeutet viel. Als Austauschschüler muss man wie ein Botschafter arbeiten, um den Menschen die Wahrheit über die Heimat mitzuteilen und zu verdeutlichen, wie schön es ist, dort zu leben. Manchmal manipulieren die Sozialen Medien die Nachrichten und verändern die Wahrnehmung auf das Land.

Es geht auch darum, die eigene Kultur noch besser kennenzulernen, weil man merkt, dass Menschen in anderen Ländern Dinge anders machen. Es geht darum, eine eigene Kultur zu bilden, denn vielleicht sind diese neuen Erfahrungen besser, vielleicht auch schlechter oder sie können sich mit der altbekannten Kultur vermischen.

Besondere Tage wie Weihnachten oder Geburtstage sind schwierig, weil man weit weg von Zuhause ist. Aber wenn man eine Gastfamilie und Freunde hat, mit denen man diese Tage feiern kann, bekommt man das Gefühl, dass man in dem neuen Leben integriert ist. Als Austauschschüler muss man alles mitmachen und vieles ausprobieren, um in den Erinnerungen zu bleiben, weil man vielleicht nur einen Geburtstag, nur ein Weihnachten, nur ein Jahr mit den neuen wichtigen Personen verbringt.

Es geht darum zu lernen, alleine und unabhängig zu sein und die negativen Gedanken, die sagen, dass du es nicht schaffst, zu vertreiben. Ein neues Zuhause, eine neue Schule und neue Freunde helfen, ein komplett neues Leben zu entwickeln. Dort muss man seinen Platz finden. Dieses neue Leben als Austauschschüler ist nicht einfach, aber wenn man aus jeder guten und schlechten Erfahrung lernt, dann wird es das produktivste Jahr des Lebens sein.

Ich bin sehr glücklich, dass ich das Ursulinengymnasium in Werl besuchen durfte, weil ich hier Freunde fürs Leben kennengelernt habe und tolle Lehrer hatte, die mich immer unterstützt haben. Außerdem bin ich glücklich, weil ich in einer wunderbaren Gastfamilie leben durfte, die mich so annahm, als wäre ich ihre eigene Tochter und von denen ich so viele neue positive Sachen gelernt habe.

Nach elf Monaten, in denen ich mein „neues Leben in einem Jahr“ kreiert habe, ist es Zeit, in meine Heimat und in mein altes Leben zurückzukehren. Oder besser gesagt zu einem neuen Leben, weil ich nicht die gleiche Person bin, die Mexiko verlassen hat. Ich werde nicht mehr die alte Fernanda sein.

An diesem Punkt meines Lebens angelangt, bemerke ich, dass das Schwierigste an einem Auslandsjahr das „Bis bald“-Sagen ist, denn ich bin mir sicher, dass es kein Abschied für immer ist. Jetzt muss ich zurückkehren und in Mexiko mein neues Leben mit all meinen neuen, positiven Eindrücken kreieren. Ich werde diese Erfahrungen in meinem Herzen bewahren. Ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden in Kontakt bleiben werde, da sie jetzt ein Teil von mir sind.

Ich bin sehr dankbar für mein „Leben in einem Jahr“, weil es das beste und aufregendste Leben war, was ich mir hätte vorstellen können.

 

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