„Ist Brecht nicht auch auf dem Bild im Forum?“ Diese Frage eines Schülers aus der Q1 war der Auslöser, sich näher mit dem Gemälde, das einem beim Eintritt ins Forum ins Auge fällt, zu beschäftigen. Gesehen haben wir es alle schon, aber von wem stammt es und was ist darauf zu erkennen?

Die Suche führte über einige Kollegen, Sekretärinnen und den ehemaligen Leiter des Gymnasiums, Herrn Grote, bis nach England zu Frau Thekla Kampelmann.

 

Schnell war der Kontakt per Email hergestellt und Frau Kampelmann zeigte sich erfreut über das Interesse an „ihrem“ Bild. Als ehemalige Schülerin des UG wurde sie von Herrn Grote im Jahr 2001 angesprochen, ob sie ein Gemälde, das dem Bild der heiligen Ursula im Forum gegenübergestellt werden sollt, malen würde. Das Bild solle mit christlichen Werten und dem Thema Schule in Zusammenhang stehen und Schüler an Kultur heranführen, außerdem müsse es groß genug sein, um im Forum auch zu wirken.

Gesagt, getan. Frau Kampelmann erinnerte sich im Gespräch noch lebhaft an die Schwierigkeiten, in ihrer kleinen, typisch englischen Doppelhaushälfte ein großes Kunstwerk anzufertigen. Kreativ wie sie ist, entschloss sie sich dazu, auf MDF Platten zu malen und diese einfach in Teile zu zerlegen. Herausgekommen ist die typische und aufmerksamkeitswirksame Form, in der das Bild heute an der Wand zu bestaunen ist.

Wir versammelten uns nach diesen ersten Informationen der Künstlerin mit den Schülern im Forum und diese erstellten eine Bildbeschreibung, bei der schnell klar wurde, wie viel das Bild mit unserer Schule und Bildung zu tun hat. Auf der linken Seite ist der Aspekt der Schöpfung dargestellt, rechts das Treppenhaus des Castellums, in der Mitte werden die Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und der musisch-künstlerische Bereich gezeigt, die durch die Aufteilung in zwei Dreiecke und ein Trapez eine Einheit bilden. Die Schülerinnen und Schüler erkannten schnell Aspekte aus dem Unterricht, so schauen einen bei der Betrachtung Mozart, Max Frisch, oben erwähnter Bertolt Brecht und Galileo Galilei an. Die Motive aus der Zauberflöte, der Schule von Athen, Noldes Großer Gärtner, aber auch Symbole wie ein Reagenzglas zur „In vitro Fertilisation“ schlagen den Bogen von der Antike zur Moderne, von den Künsten zur Wissenschaft.

Es hat großen Spaß gemacht, sich einmal intensiv mit diesem Bild, das man schon so oft gesehen hat, auseinanderzusetzen und darüber hinaus die Gelegenheit zu bekommen, mit der Künstlerin persönlich über „ihr“ Bild zu sprechen. Um den anderen Schülern dieses Bild näher zu bringen, soll in Kürze eine Infotafel, auf der in Kurzform etwas über Frau Kampelmann und den Hintergrund des Gemäldes stehen wird, neben dem Kunstwerk aufgehängt werden.

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